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KAISERIN ELISABETH KRANKENHAUS WIEN
Gemeinsam mit Dipl. Ing. Karin Schwarz Viechtbauer

BESCHREIBUNG

Selten finden Planer Bedingungen vor, die so eindeutig wie in diesem Fall „das Bauen unter der Erde“ nicht nur ermöglichen, sondern zwingend notwendig machen.

Folgende Parameter der Bauaufgabe des Kaiserin Elisabeth Spitals bedingen diese planerische Entscheidung:

  • Die bauliche Anlage des Kaiserin Elisabeth Spitals entspricht typologisch der Pavillonbauweise. Diese seinerzeit aus Gründen der Hygiene und der Bekämpfung von Epidemien gewählte Bauform zeigt heute große Probleme; viele Wege müssen im Freien zurückgelegt werden, speziell problematisch ist der Transport der Patienten zwischen den Stationen.
     

  • Eine großflächige Verbindungsebene im Untergeschoss kann alle funktionalen Verflechtungen berücksichtigen und dadurch eine nachhaltige Verbesserung der Krankenhausorganisation bewirken.
     

  • Anbindungen im Untergeschoss ersetzen Zu- und Verbindungsbauten, die grundsätzlich in Zusammenhang mit der Pavillonbauweise abzulehnen sind, da sie die Typologie zerstören, den Eindruck von fragmentarischer „Unterstützungsarchitektur“ vermitteln und wertvolle Wegeverbindungen im Freien durchbrechen.
     

  • Ein großflächiges Untergeschoss ermöglicht die Unterbringung der drei großen Funktionseinheiten - OP-Bereich, Intensivstation und Zentralambulanz mit Erstversorgung – In einem Geschoss mit optimalen Verbindungen untereinander und zu den einzelnen Pavillons.
     

  • Das stark Richtung Süden abfallende Gelände des Kaiserin Elisabeth Spitals unterstützt den Vorschlag einer Untergeschossebene, da diese für die Rettungszufahrt aus der Goldschlagstraße eben angefahren werden kann.
     

  • Ein hohes Maß der Räumlichkeiten in OP-Bereich und Intensivstation sind entweder durch die Notwendigkeit der Arbeit mit Kunstlicht charakterisiert oder aber funktional komplex verflochtene sterile und unsterile „Lager“, sodass der Faktor „Tageslicht“ in großen Teilen zweitrangig ist.
     

  • Die Wahl der „Bauweise unter der Erde“ ermöglicht auch die Anbindung an eine Tiefgarage sowie spätere Erweiterungen in Richtung Huglgasse.
     

  • Das „Bauen unter der Erde“ ist durch Einbettung in eine entsprechend hohe Vegetationsschicht, die ihrerseits eine starke Begrünung ermöglicht, in Bezug auf Betrieb eine wirtschaftliche Bauform.
     

Folgende Maßnahmen im Sinne des „Bauens unter der Erde“ werden vorgeschlagen:

  • Auf Niveau der Goldschlagstraße wird ein großflächiges Untergeschoss vorgeschlagen; dessen Decke bildet mit einer hohen Vegetationsschicht und entsprechend intensiver Begrünung - dem daraus resultierenden Erholungsfaktor für die Patienten wird hoher Stellenwert beigemessen – das neue Freigelände.
     

  • Das neue Gelände ist eben, daher fußgeher- und behindertenfreundlich; sein Niveau entspricht der Sockelhöhe des Bestandes, weshalb die Räumlichkeiten im derzeitigen Halbstock erhalten bleiben (Vorstandsetage Pavillon 1).
     

  • Das neue Freigelände kann – entlastet durch Rettungszufahrt aus der Goldschlagstraße und Tiefgarage – autofrei gestaltet werden.
     

  • Das großflächiges Untergeschoß ermöglicht die Unterbringung der drei großen Funktionseinheiten - OP-Bereich, Intensivstation und Zentralambulanz mit Erstversorgung – In einem Geschoß mit optimalen Verbindungen untereinander und zu den einzelnen Pavillons.
     

  • Wie zahlreiche internationale Beispiele beweisen, können durch Glasdächer oder Lichthöfe beim „Bauen unter der Erde“ reizvolle Tageslichtsituationen geschaffen werden, was wir im speziellen für den Patientenwartebereich (Patientenschleusse) und den Aufwachbereich im OP-Bereich und für die Ein- und Vierbettzimmer in der Intensivstation sowie für die Dienst- und Sozialräume der ÄrztInnen und PflegerInnen dieser Bereiche vorschlagen.
     

Wir schlagen die neu zu schaffenden Zentralambulanz in Verbindung mit einer verglasten Halle (Halle mit Glasdach) aus Gründen der optimierten Anbindung an OP-Bereich, Intensivstation und die Pavillons 1, 2 und 3 im Untergeschoss von Pavillon 1 vor.
 

Die verglaste Halle hat die wichtige Aufgabe der Belichtung der Zentralambulanz, ist mit ihrem zentralen Eingang Orientierungspunkt, zentrale Anlaufstelle, bündelt die Verkehrsströme und bietet dem Kaiserin Elisabeth Spital die dringend notwendige soziale Infrastruktur, beinhaltet Läden und Cafés.
 

Die verglaste Halle ist das neue Identifikationsmerkmal des Kaiserin Elisabeth Spitals, übernimmt eine selbstständige Rolle im Ensemble der Pavillons, nimmt den Dialog mit dem Bestand auf ohne die Typologie zu zerstören.

Daten & Fakten

Art des Wettbwerbs

Internationaler offener zweistufiger baukünstlerischer Wettbewerb

Thema

Umbau und Erweiterung Kaiserin Elisabeth Spital, 1150 Wien

Abgabe

19.12.1997 (1.Phase)

Partner

Dipl.-Ing. Karin Schwarz - Viechtbauer

Mitarbeiter

Dipl.-Ing. Markus Ulrich

Resultat

1.Phase, 2.Runde

1997
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