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AHS GERASDORF, WIEN
 

Gemeinsam mit Dipl.-Ing. Karin Schwarz Viechtbauer.

BESCHREIBUNG

Die Philosophie
Die Aufgabe "Schulbau" ist vielfältig strukturiert, ist eine städtebauliche, indem dem Schulhaus - vor allem in den neuen Stadtteilen - Zentrumsfunktion für das Quartier zukommt, ist eine gestalterische, indem die Gestalt die Funktion "Lernen" in einem hohen Maß motivieren und multifunktionale Nutzungen zulassen muss, ist eine baukulturelle, in dem die Lernenden hier oft erstmals mit dem Thema Architektur - automatisch und zwanglos - in Berührung kommen.

Von der Schule muss erwartet werden können, dass sie Platz bietet für zukunftsweisende aber auch visionäre Konzepte. Eine multifunktionale Nutzung zuzulassen und Raum zu bieten für die unterschiedlichsten pädagogischen Lernmodelle stellen die PlanerInnen daher in den Mittelpunkt ihrer Aufgabe und ordnen in diesem Zusammenhang dem Klassenraum - dem "Wohnzimmer der Klassengemeinschaft" - eine große Bedeutung zu.


Der Ort
Das städtebaulich diffuse Einfamilienhausgebiet bietet mit Ausnahme des linearen Bandes der Gerasdorferstraße kaum städtebauliche Anknüpfungs- oder Bezugspunkte, verlangt seinerseits aber nach einem Merkmal. Das Grundstück weist einen nahezu ländlich-idyllischen Charakter auf und ermöglicht ob seiner Größe eine differenzierte Bauweise, die ein offenes Erscheinungsbild vermitteln kann.

Die PlanerInnen machen sich die Lage im Grünen und die Größe des Grundstückes zu Nutzen und ordnen alle Stammklassen im Erdgeschoss mit entsprechendem Bezug zum Grünraum an, wobei jeweils sechs Klassen in einem Pavillon zusammengefasst werden. Den einzelnen Klassenräumen vorgelagert sind Terrassen, die den fallweisen Unterricht im Freien ermöglichen und deren Stimulus- und Motivationsfaktor gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.

Das städtebauliche Merkmal bildet der parallel zur Gerasdorferstraße schwebende Baukörper, der die Verwaltung einerseits und die Unterrichtsräume für den Sonderunterricht andererseits beherbergt. Die Gebäudehöhe fällt der abnehmenden Urbanität entsprechend von Süden nach Norden und verliert sich in Form der schrägen Turnsaaldächer im Gelände.


Das Haus
Man und Frau gelangen von der Kreuzung Gerasdorferstraße - Kollarzgasse über eine schwach geneigte, vom schwebenden Baukörper gedeckte Rampe, durch den "gymnasialen Stützenwald", vorbei am Schulvorplatz mit Baumbestand ins Gebäude. Dem Windfang folgt eine großzügig verglaste Halle mit Lift und Treppe ins Obergeschoss, mit Bibliothek, deren Lage auch eine öffentliche Nutzung gestattet, mit Schulwartloge und Buffet sowie mit den erforderlichen Freizeiteinrichtungen.

Durch eine Galerie mit der Halle verbunden finden sich in zentraler Lage im Obergeschoss der Mehrzweckraum, der Musiksaal und eine Pausenhalle. SchülerInnen nehmen von der Halle aus den Weg zu ihren Stammklassen im Erdgeschoss über ein differenziertes, orthogonales Erschließungssystem bestehend aus N-S Pausenhallen mit Garderobenspints, WCs und Oberlichtern einerseits und beidseitig verglasten O-W Gängen andererseits. Für die Ecken und Nischen zum Verweilen ebendort soll eine weitere Bearbeitungsphase dienen.

Die Stammklassen selbst sind ausschließlich nach Osten oder Westen orientiert. Den Klassenräumen vorgelagert sind die Freiraumklassen, die - Terrassen gleich - vom umgebenden Garten und Sportplatz abgehoben erscheinen.

Die Turnsäle haben schräge Dächer, die Tribünen für den Sportplatz, aber auch Spiel- und Rodelhügel bilden und eine hervorragende Belichtung durch Oberlichter der ansonsten unterirdischen Säle ermöglichen.

Fensteröffnungen nach Süden zur stark befahrenen Gerasdorferstraße werden möglichst sparsam eingesetzt; die dorthin orientierten Räume im 1. OG werden durch nach Norden orientierte "Ateliersheds" zusätzlich belichtet.

Daten & Fakten

Art des Wettbwerbs

Anonymer baukünstlerischer Realisierungswettbewerb

Thema

Wettbewerb für die Errichtung einer AHS in Wien Gerasdorf

Abgabe

27.05.1998

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Partner

Dipl.-Ing. Karin Schwarz - Viechtbauer

Mitarbeiter

Dipl.-Ing. Markus Ulrich

Resultat

2.Runde

1998
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